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Aus einem Leapmotor wird ein Opel?
Verfasst: Do 23. Okt 2025, 11:14
von combo
Was müssen wir Opelaner noch alles mitmachen? Kann Opel keine eigenen Autos mehr?
Re: Aus einem Leapmotor wird ein Opel?
Verfasst: Do 23. Okt 2025, 14:48
von Alex
Moin,
ich musste erst einmal googlen, um zu lesen, dass es keine bestätigte - allerdings auch keine dementierte - Stellungnahme von Stellantis/Opel dazu gibt, Modelle des chinesischen Herstellers Leapmotor auf einigen Märkten als "Opel rebadged" zu platzieren.
Da stellt sich die Frage: Wenn Stellantis/Opel es nicht hinbekommen, selbst ein günstiges eSUV zu produzieren, warum dann nicht auf andere zurückgreifen, die es offensichtlich können? Hat Opel ja NOCH NIE gemacht (Agila, Frontera, Campo, Monterey, Speedster, neuer GT, hab' ich noch ein Modell vergessen?). Wenn das neue Fahrzeug dann tatsächlich in Spanien gebaut werden soll, dann gibt es zumindest in der EU Arbeitsplätze und das ist immer noch besser, als die vielen Milliarden, welche Stellantis in den USA für neue Fabriken investieren will.
Und ja: Stellantis/Opel schaffen es einfach nicht, in diesem Preissegment günstige und für normale Menschen erschwingliche moderne Produkte anzubieten. Da ist es zumindest ein Lichtblick, dass sie nach Alternativen suchen. Und wenn wir ehrlich sind: "Richtige" Opel gibt es schon seit Jahren nicht mehr und die Entwicklung vieler neuer Modelle davor war größtenteils auch nur beeinflusst durch Fehlentscheidungen aus Detroit.
Gruß Alex
Re: Aus einem Leapmotor wird ein Opel?
Verfasst: Do 23. Okt 2025, 20:15
von combo
Wie wäre es mal mit einem grundsoliden, ehrlichen Opel, der für Otto Normalverbraucher erschwinglich ist? Ohne die ganzen Helferlein, die laut Gesetzt eingebaut sein müssen, um dann ganz schnell wieder vom Besitzer abgestellt zu werden, weil sie nerven!
Wie haben wir nur damals den R4 auf der Straße gehalten, ohne Assistenten hinten und vorne? Wie haben wir nur selber gemerkt, dass wir müde sind. Wir hatten in der Fahrschule gelernt, dass Auto in der Spur zu halten! Weg mit dem ganzen Mist. Spart Kosten und Gewicht. Es gab schon einen Kadett, der nur etwas mehr als 3 Liter verbraucht hat. Warum da nicht weiter gemacht? Immer schwerer, immer teurer! Sind Opelfahrer wirklich bereit für einen Grandland immense Summen zu bezahlen? Was soll die komische Computerspielerei mit dem Renn-Corsa? Hat Opel keine anderen Sorgen! Baut mal wieder so was wie einen "schlanken" Kadett, alles wirklich Wichtige rein, alles Unwichtige raus. Kein 2 Tonnen Monster! Übermotorisierung muss auch nicht sein. Ist der neue Frontera vielleicht schon auf dem richtigen Weg? Aber das geht alles nicht! So viele Gesetze, Zwänge, Elektro ja oder nein. Heute so, morgen so.
Oh, Mann, ich glaub ich hör jetzt auf!
Re: Aus einem Leapmotor wird ein Opel?
Verfasst: Fr 24. Okt 2025, 00:30
von Alex
Moin @combo,
combo hat geschrieben: ↑Do 23. Okt 2025, 20:15
Wie wäre es mal mit einem grundsoliden, ehrlichen Opel, der für Otto Normalverbraucher erschwinglich ist? Ohne die ganzen Helferlein, die laut Gesetzt eingebaut sein müssen, [...]
... und genau wie soll so ein Fahrzeug dann in den Markt gebracht und verkauft werden können? Ohne gesetzlich vorgeschriebenes "Zubehör" scheitert es doch schon an der Zulassung.
Was könnte also stattdessen entfallen? Entertainment-System: bestimmt. LED-Ambiente-Beleuchtung: ganz sicher. Elektrische Heckklappe: kann weg. Massage-Sitze: braucht kein Mensch, zwischendruch einmal aussteigen und sich bewegen hilft ebenso gut. ... Die Liste ließe sich bestimmt noch beliebig fortsetzen, spart aber letzendlich nicht viel Gewicht ein.
Kann also an der passiven Sicherheit "geschraubt" werden, um die Autos leichter zu machen? Ganz bestimmt, aber will man heute noch solche "Knautsch-Schachteln aus Blech wie noch vor 60 oder mehr Jahren? Ganz bestimmt auch nicht, zudem auch hier der Gesetzgeber ein gehöriges Wörtchen mitzureden hat.
Also Dämm-Materialien einsparen? Das wäre eine Möglichkeit, aber dann beschweren sich wieder alle, dass die Karre ab Tempo 50 unerträglich laut ist.
Ein möglicher und gangbarer Weg wäre es, die Autos wieder zu schrumpfen - guckt man sich einen heutigen VW Polo an und stellt ihn neben den ersten Golf, dann wirkt letzterer wie ein Pygmäe. Ähnliches gilt für den alten und neuen R4 von Renault, den einstigen und heutigen Fiat 500, den Mini und natürlich auch für Vergleiche zwischen Kadett einst und Astra jetzt. Selbst der Corsa hat deutlich zugelegt. Ein stattlicher Diplomat von einst geht doch heute neben einem Mittelklasse-Wagen beinahe unter - und dabei haben wir die heutigen "Stadtpanzer" vom Typ SUV noch gar nicht berücksichtigt. Meinen Insignia bekomme ich nur noch mit viel Vaseline in die eine meiner beiden Garagen aus den Siebzigern, für die andere ist er schon zu lang, da passt nur noch der Astra TwinTop rein - und das auch nur knapp. Wohlgemerkt, damals waren das geräumige Garagen, in denen sogar der Benz eines Eigenheimbesitzers aus dieser gutsituierten Wohngegend seinen Platz fand.
Die Frage ist doch: Will die Kundschaft von heute wieder kleinere Autos? Und die andere Frage ist: Um wieviel günstiger wären diese kleineren Autos dann wirklich? Die Entwicklungskosten sind annähernd ähnlich.
Es bedarf auf allen Seiten eines Umdenkens und auch eines gemeinsamen festen Willens, etwas zu ändern, bevor ein bezahlbares und "ehrliches" Auto wieder auf den Markt gebracht werden kann. Diesen Umschwung sehe ich auf absehbare Zeit nicht am Horizont. Und nein: Lastenfahrräder sowie Car-Sharing und ein verbesserter ÖPNV sind auch keine Allheilmittel.
Lassen wir also andere die Autos für Stellantis/Opel bauen, die diese dank staatlicher Subventionen günstiger anbieten können, als es die Europäer zurzeit können. Und wenn dann aus Nostalgiegründen noch ein Blitz daran geklebt wird, soll es mir auch recht sein. Nur bitte nicht so wie im Moment: In mattschwarz auf einem glanz-schwarzen "Kühlergrill".
Gruß Alex
Re: Aus einem Leapmotor wird ein Opel?
Verfasst: Fr 24. Okt 2025, 19:41
von combo
Mir ist völligklar, dass die Autofirmen durch Gesetze gezwungen werden, diese ganzen, teilweise absurden, Helferlein in die Neuwagen zu packen. Dies macht die Autos teuer und schwerer. Fast skuril das Ganze. Ich muss etwas kaufen was ich eigentlich gar nicht haben will! Noch witziger ist, dass sich die Autoindustrie dann aber gleich daran macht und die Möglichkeit einbaut, viele dieser Absurditäten gleich wieder abzuschalten. Warum immer Gesetze? Traut man dem Autofahrer denn keine Eigenverantwortung mehr zu. Es gab Zeiten, da hat der Hersteller die Fahrzeuge gebaut, die der Markt, der Käufer haben wollte. Heute müssen wir nehmen was da ist. Ein SUV nach dem anderen rollt vom Band. Von außen immer ähnlicher, von innen in meinen Augen völlig steril (zumindest die Elektro Fahrzeuge). Wollen wir tatsächlich alle SUV´S? Wo sind die Caravans hin, die schönen Coupes, Cabriolets, hübsche Kleinwagen (wie der Adam). Nun ja, ich weiß auch, dass nichts so beständig ist wie der Wandel und dass man es wohl so nehmen muss wie es kommt. Aber nach 2 Corsa, 2 Kadett E, 2 Astra F Caravan, 1 Vectra B Caravan, 1 Erdgas Combo, 1 Autogas Meriva und einem Agila A muss ich doch sagen: nur einen Blitz an einen Leapmotor kleben und schwupps habe ich einen Opel? Nee, da fühle ich mich doch etwas veräppelt. Da ist mir ZU WENIG Opel drin. Ich glaube sowieso, dass das "Sterben" unsere Marke so langsam aber sicher und von langer Hand vorbereitet wird. Nun steht die Teststrecke in Dudenhofen vor einem möglich Aus. Na ja, das ist nur konsequent. Um zu testen ob der Opelaufkleber auf einem chinesischen SUV hält, kann ich ja auch mal schnell auf die Autobahn, da brauche ich kein eigenes Testareal. Nun höre ich mit dem Meckern auf und wünsche allen ein schönes Wochenende! Wir sind Opel! Noch!