Opelwerk zu verkaufen ?

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holgersh
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Opelwerk zu verkaufen ?

Beitrag von holgersh » Mi 19. Nov 2008, 23:00

Hallo,

inzwischen hört man viel über eine angeblich Übernahme von Opel.
Interessent wäre eine Firma Solarworld aus Bonn, die 1 Mrd. Euro springen lassen würden. GM dementiert natürlich und sagt Opel wäre nicht zu verkaufen. Bin gespannt, wie sich das weiterentwickelt.

Gruß holgersh
Wenn du glaubst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her. http://www.opelmodellautos.de

Uwe
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Re: Opelwerk zu verkaufen ?

Beitrag von Uwe » Do 20. Nov 2008, 10:39

Hallo zusammen,

in Summe wäre "Schenkung" die exaktere Beschreibung der gesamten Aktion, da die gebotene Summe von GM als Sicherheit erwartet wird. Der eigentlich Effekt ist eine kostenlose Publicity vom Solarworld.

Gruss Uwe

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Alex
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Re: Opelwerk zu verkaufen ?

Beitrag von Alex » Do 20. Nov 2008, 12:19

Moin,

... und irgendwie wollte doch "Solarworld" auch noch einen Betrag pro Arbeitsplatz vom Staat erhalten - also würde der deutsche Steuerzahler das wohl zu einem erheblichen Teil mitfinanzieren...

Ich denke, das ist ein Publicity-Gag, der nach hinten losgegangen ist - siehe Aktienkurseinbrüche von "Solarworld" am gestrigen Tag.

Es bleibt interessant...

Gruß

Alex
... immerhin schon seit Jahren mit einem grün lackierten Opel
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holgersh
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Re: Opelwerk zu verkaufen ?

Beitrag von holgersh » Do 20. Nov 2008, 19:33

Hallo,

gestern im Fernsehen bestätigte Minister Roland Koch seine Unterstützung für Opel. Einiges muß aber vorab noch geklärt werden. Das Geld darf nichts mit GM zu tun haben, vielmehr die eigentliche Holdinggesellschaft in Spanien (welche offiziell auch Adam Opel angehört). Auf die Frage, warum man Opel hilft, obwohl die keinerlei Steuern in Deutschland bezahlen: Das Geld soll ausschließlich der Sicherung der Arbeitsplätze dienen und das nicht nur in Rüsselsheim. Dies ist ein Sonderfall, andere Firmen haben die Möglichkeit über Kurzarbeit oder Verlängerungen der Betriebsferien, bzw.Überstundenabbau.Außerdem betont Herr Koch, das man eine anerkannte Automobilfirma, die gerade jetzt mit dem Auto des Jahres wieder im Aufwärtstrend ist, nicht hängen lassen sollte. Es wird sicherlich alles Rechtliche unternommen, damit das Geld auch wirklich in Deutschland bleibt und dem Arbeitnehmer zugute kommt. Dies wird aber verständlicherweise noch Zeit in Anspruch nehmen.

So Leute das war´s vom Fernsehbericht. Abwarten, Tee trinken.

Gruß holgersh
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Re: Opelwerk zu verkaufen ?

Beitrag von Alex » Do 20. Nov 2008, 20:50

... nicht zu vergessen, dass Herrn Koch gerade ein Wahlkampf bevorsteht - ein Schelm, wer Böses dabei denkt!
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Re: Opelwerk zu verkaufen ?

Beitrag von holgersh » Do 20. Nov 2008, 22:11

Hallo,

@Alex:
Diese Frage stellte man ihm auch, da er vor Jahren gesagt hatte, das man als Staat Firmen nicht unterstützen bräuchte, nur weil mal eine schwächere Konjunkturphase ansteht.
Doch darauf hatte er auch gleich die passende Antwort:
Diesmal sei es eine globale Finanzkrise, deren Ende auch nicht absehbar sei, drum müsse man diesmal handeln.
Aber wie gesagt, abwarten, was passiert.

Gruß holgersh
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TseHa
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Re: Opelwerk zu verkaufen ?

Beitrag von TseHa » So 23. Nov 2008, 02:41

holgersh hat geschrieben:Doch darauf hatte er auch gleich die passende Antwort: ..
Aber klar doch! Wer nicht auf jede Frage die passende Antwort und in jeder Lage die passende Moral parat hat, hat in der Politik kaum etwas zu suchen. Wie war das doch noch kürzlich ... Da erfand doch eine (ebenfalls hessische) Partei "den Wortbruch aus Staatsräson", nachdem das Wahlergebnis nicht so ganz nach Wunsch ausgefallen war.

Gut, ähnlich wie Koch in Hessen wirft sich auch sein Amtsbruder Rüttgers, Ministerpräsident von NRW, in die Brust, was Opel angeht. Immerhin steht auch in Bochum ein großes Opel-Werk. Letzter großer industrieller Betrieb alldort. Grund genug also, mit starken Worten zu klotzen.

Allerdings besteht für die Herren Ministerpräsidenten kaum Anlass zur Sorge, ihre verbalen Kraftakte auch in Wirklichkeit umsetzen zu müssen: Wer die Aussagen der Wirtschaftssachverständigen verfolgt hat weiß, dass die Länder(chefs) im Prinzip gar keine rechtliche Grundlage haben, sich da faktisch zu engagieren.
___

Was mich in der Tat am meisten beunruhigt, sind die recht deutlichen Botschaften aus der Detroiter GMC-Zentrale, es werde für Opel keine Sonderlösung und keinen Sonderweg geben.

Meinen die das wirklich so oder ist das Politik?

TseHa

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Laubfrosch
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Re: Opelwerk zu verkaufen ?

Beitrag von Laubfrosch » Do 23. Apr 2009, 23:14

Hallo zusammen,

ich wollte mich eigentlich nicht zu diesem Thema äussern, aber was im Moment in der deutschen Politik abgeht, bringt mich wirklich auf die Palme.
Fiat möchte Opel aufkaufen und die Regierung jubelt...
Irgendwo stand der treffende Vergleich: Da will also der Sterbende den Toten retten...
Der Artikel im Spiegel-Online zum Thema ist eigentlich sehr gut geschrieben und beleuchtet auch die möglichen Beweggründe von Fiat (Stichwort: Staatsgarantien).

Ich verstehe es wirklich nicht, was da geschieht - man mag Opel mögen oder nicht, aber diese Firma ist aus der deutschen Automobilgeschichte einfach nicht wegzudenken.
Wenn man jetzt dieser Übernahme zustimmt, kommt das meiner Meinung nach der Aufgabe des Betriebes gleich, mit dem Unterschied, das man nachher die Schuld auf einen anderen schieben kann.
Schade das Opel keine Bank ist, dann wären ein paar Milliarden sicher kein Thema gewesen!
Ich glaube eine grössere Identifikation der Belegschaft mit "Ihrem" Betrieb ist sicher schwer zu finden. Die Bereitschaft der Belegschaft und der Händler, sich selbst am Erhalt von Opel zu beteiligen, wird aber leider in keiner Weise anerkannt.
Ich kenne einige Opelaner und habe die Begeisterung für den Arbeitgeber schon mehrfach aus erster Hand miterlebt. Mein Grossvater hat nach dem Krieg mit einem alten P4 den Neuanfang gemacht und zeitlebens nie eine andere Marke gefahren. Mein Vater hat seit den 50ern Opel Rekord (und später Omega) gefahren und ich habe sehr viele (schöne) Erinnerungen an diese Autos. Wärend meines Studiums habe ich mein erstes Auto (einen E-Rekord von 1977 mit 200.000 km auf dem Tacho) gekauft und noch etwa 50.000 km gefahren. Heute fahre ich meinen achten Opel (zugegebenermassen ein etwas neueres Baujahr) und ich habe eigentlich nie schlechte Erfahrungen mit den grund-soliden und "ehrlichen" Autos gemacht. Also gut, ich bin definitiv voreingenommen, aber ich hoffe wirklich, das die Geschichte für Opel doch noch gut ausgeht!

P.S. Ich konnte kürzlich den Insignia mit 2.0 l Turbo probefahren - wenn ich das nötige Kleingeld hätte, hätte ich ihn sofort gekauft. Das Auto ist einfach genial!

Entsetzte Grüsse
Laubfrosch
*** Mit dem P1 fing alles an... ***

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