Karosserie: Aus dem alten OMF archiviert

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Anja
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Re: Karosserie: Aus dem alten OMF noch zu archivieren...

Beitrag von Anja » So 28. Sep 2008, 17:20

Karossiere - HEBMÜLLER Datum:03.10.04 um 21:56 IPs: 217.85.180.101


Erst die Söhne des Firmengründers Joseph Hebmüller begannen 1919 mit der Fabrikation von Automobilkarosserien, zunächst für Droschken. Die Erzeugnisse aus Barmen (seit 1930 zu Wuppertal gehörig) erfreuten sich schnell hoher Reputation, so daß bereits 1923 Werk II in Wülfrath eröffnet werden mußte. 1936 kam an gleicher Stelle noch eines hinzu.



Der derzeit älteste bekannte Hebmüller-Opel: Ein 4PS von etwa 1926! Eigentlich war der 4PS ja der Inbegriff des Kleinwagens, doch diese verlängerte Ausführung sieht deutlich „nach mehr“ aus.



Elegant, elegant! Ein 1.8 Liter von 1932 als Spezial-Cabrio.



Karossiere - HEBMÜLLER 2 Datum:03.10.04 um 22:08 IPs: 217.85.180.101


Bis zum Krieg wurden von H. besonders die Einzelanfertigungen im Kundenauftrag kultiviert, obwohl seit Ende der 20er Jahre auch Serien aufgelegt wurden. Eine stabile Zusammenarbeit bestand mit Ford, Hanomag, Hansa und Opel. Besonders schick fielen immer wieder die Cabrios und Zweisitzer für Opel aus. Aber auch Großwagen wurden auf Basis Opel (s.u.) und Ford V8 gebaut.



2 Liter „6" mit verlängertem Fahrgestell als Landaulet-Droschke 6-sitzig 1935/36


2 Liter „6". Ebenfalls verlängerte 6-sitzige Limousine 1935/36



Blick in das Konstruktionsbüro, wo eben die wunderbaren Super 6-Sonderkarosserien entstehen. Einer der Herren müßte Ernst Rappold sein, auf den wir sicher noch zu sprechen kommen ...


Traumhaft schöne Autos ... Hebmüller-Stand auf der IAMA 1937. Im Vordergrund der Super 6 Roadster, ...


... den wir hier einzeln bewundern können! Wenn mich je die gute Fee fragt, was ich mir als Drittes wünsche ... Was wähle ich: Den Roadster von Hebmüller oder das Cabrio von Gläser?


Und auch das Sport-Cabriolet vom vorletzten Bild haben wir „in groß"!



1938 wurde ein eher zurückhaltend gezeichnetes 2-sitziges Super 6 Cabriolet gezeigt. (Werkbilder).




Angeboten wurde auch ein 4-Sitzer-Cabrio.




Karossiere - HEBMÜLLER 3 Datum:03.10.04 um 22:15 IPs: 217.85.180.101


Im Dezember 1937 wurde der Admiral vorgestellt, mit dem Opel überaus erfolgreich in die Oberklasse vordrang. Nachdem die Serienfertigung im Februar 1938 begann, standen den Karossieren alsbald auch die Fahrgestelle zur Verfügung. Insgesamt lieferte Opel bis Februar 1941 590 Admiral-Fahrgestelle.


Ein wahrer Riese. Admiral Pullman-Limousine von 1938. Hebmüller fand auf dem Fahrgestell auch Platz für andere 6-Sitzer. Bilder gesucht!


Blick ins Wageninnere.


Noch aufregender war natürlich das Admiral 2+2 Cabriolet; hier 1938 auf der IAA in Berlin.


Es war auch noch einen Tick eleganter als das von Gläser. 90 wurden davon gebaut und fanden gutbetuchte Käufer.


Womit hätte sich besser werben lassen?


Die Admiral Cabrios von Gläser bzw. Hebmüller sind sich recht ähnlich, aber doch ganz einfach zu unterscheiden: Bei G. sind die Türen vorn, bei H. hinten angeschlagen!



Hebmüllerstand auf der IAA 1939. Admiral Pullman und Cabrio flankieren einen neuen Star: Der Opel Kapitän ist da, und hier steht er bereits als schickes 2-Sitzer-Cabrio!


1935 begann im großen Stil der hastige Aufbau der Wehrmacht. Deren Fahrzeugbeschaffungen brachten den deutschen Karosseriebau- unternehmen zusätzliche Aufträge. Hebmüller wirkte etwa am Bau der Krupp Protze mit und lieferte späterhin Aufbauten für die sog. Einheits-Pkw. Im Krieg wurde H. Auftragsnehmer für VW. Etliche Käfer-Sonderaufbauten, wie z.B. Polizei-Cabrio mit Kübelsitzen, entstanden.



Karossiere - HEBMÜLLER 4 Datum:03.10.04 um 22:53 IPs: 217.229.241.226


Bald nach Kriegsende begannen auch bei Hebmüller die Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten. Zunächst wurde man als Reparaturbetrieb für die unzähligen kriegsbeschädigten Autowracks und die Fahrzeuge der Besatzungstruppen tätig. Nach der Freigabe des Werkes 1948 konnte Hebmüller wieder ungehindert agieren. Freilich waren in diesen Jahren vordringlich andere Bedürfnisse zu befriedigen als der Wunsch nach glänzenden Luxusautomobilen. So übernahm Hebmüller auch vielfach ausgesprochene „Brot und Butter“-Aufträge.


Der 1,5-Tonner wurde serienweise mit Kofferaufbau versehen. Dahinter der Werkstatt-/Service-Wagen der Bochumer B.V. ARAL, von dem ebennfalls kleine Serien aufgelegt wurden.





Ursprünglich hatten wir das Fahrzeug VOLL in Würzburg zugeschrieben. Ausgeschlossen ist jedoch nicht, daß auch dort welche entstanden.


Ein Unikat: Blitz 1,5t Großraumlimousine! Nicht unbedingt elegant, aber gewiss von beträchtlichem Komfort, was das Platzangebot angeht. Ähnliche Fahrzeuge entstanden auch bereits vor dem Krieg.

Nun wäre Hebmüller aber kaum Hebmüller gewesen, wenn man aus dem Blitz nicht auch etwas ganz Besonderes gemacht hätte!


Sicher eine höchst ungewöhnliche Erscheinung im damaligen Straßenbild: Stromlinien-Kastenwagen auf Blitz 1,5t! Diese merkwürdig anzuschauenden Vehikel gingen vornehmlich an Unternehmen der Tabakbranche.


Dieser der Firma „Atos“ wirbt für „Fakir“- und „Good Boy“-Zigaretten. Besonders beachtenswert: Die vierteilige Windschutzscheibe!


Wirtschaftlich ging es langsam wieder bergauf ... Und Hebmüller war dabei! Es gab großes Interesse seitens Borgward, DKW, Ford u.a. an weiterer Zusammenarbeit, aber Hebmüller entschied sich für VW und das Zweisitzer-Cabrio, das ab März 1949 produziert wurde. Am 23.7.1949 vernichtete ein Großbrand das Wülfrather Werk. Doch dieses Zeichen der göttlichen Vorsehung ignorierte man. Vielmehr wurde hastig wieder aufgebaut und wieder mit der Fertigung der Vorserie des VW-Hebmüller Cabrio begonnen, die mit 750 Stück April 1950 abgeschlossen war.


Das sprichwörtliche Bild des Grauens: Fabrikhof bei Hebmüller anfangs der 50er ...

Ab diesem Zeitpunkt wurde es dann unheimlich: Trotz prallvoller Auftragsbücher und hochtourig laufender Produktion schrieb Hebmüller rote Zahlen, die immer dicker wurden. Die Banken zogen sich zurück, und so kam 1952 unvermeidlich das Aus. Die Ford-Werke übernahmen als Endnutzer den Wülfrather Betriebsteil; im Stammwerk werkelte man in Bedeutungslosigkeit versunken noch weiter ..

Anja
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Re: Karosserie: Aus dem alten OMF noch zu archivieren...

Beitrag von Anja » So 28. Sep 2008, 17:22

Karossiere - DEUTSCH Datum:06.12.04 um 13:20 IPs: 217.85.183.87


Deutsch (Köln) war einer der wenigen Karossiere, die vor und nach dem 2. Weltkrieg Opel-Wagen mit Aufbauten versahen bzw. umbauten.



1.8 Liter Regent „Moonlight"-Roadster 1932. Vom normalen 1.8 Liter unterschied sich der Regent durch das „Stromlinien-Heck".


Der Name „Moonlight"-Roadster geht auf die Prohibitionszeit in den USA zurück. Alkoholschmuggler benutzen solche flach gebauten, mit hochfrisierten Motoren versehenen Wagen um den Highway Patrols zu entkommen. Und nötigenfalls unter den quergestellten Schlagbäumen an Straßensperren hindurch zu rasen.


Hier als Werbepartner für den Speedster!


Deutsch scheint Spezialist für die besonders schnittigen Opel anfangs der 1930er Jahre gewesen zu sein: Zweisitzer 1.8 Liter Regent aus der Serie 18C ebenfalls von 1932!


1933 entstand die Serie 1833 des 1.8 Liter Regent. Hier ein Cabrio mit 2 Sitzen.



Karossiere - DEUTSCH 2 Datum:11.12.04 um 07:17 IPs: 217.85.179.117


Zeitsprung! Das Ende der Firma Autenrieth 1964 brachte Deutsch wieder ins Geschäft mit Opel. Ab 1965 übernahm man die Fertigung von im Werksprogramm nicht erhältlichen Cabrios.


„Kadett A Cabriolets von Deutsch hat es definitiv nicht gegeben!" So die definitive Aussage von Stefan Dierkes aus Karlsruhe - seines Zeichens als Typreferent der Alt-Opel IG für diesen ebenso verdienstvolllen wie liebenswerten kleinen Opel zuständig. Also wurden die Bilder, die hier standen, ganz schnell wieder entfernt! Da fährt nur Einer in einem von ihm selbst(!) aus einem Coupé umgebauten roten Cabrio (Kz.: HX - ...) herum und erzählt allen, die das glauben mögen, dies sei eines der ganz wenigen von Deutsch gebauten Kadett A Cabriolets! Sachen gibt's ...



Kadett B Cabrio, das außerdem bei Dechent im Saarland mit Brabham-Tuningpaket (augenfällig die Tieferlegung, Doppelscheinwerfer und Minilite-Felgen) versehen wurde.




Karossiere - DEUTSCH 3 Datum:06.12.04 um 19:05 IPs: 217.85.181.81



Das Rekord B Cabrio dürfte wegen der nur kurzen Bauzeit der Modellreihe 1965/66 äußerst selten geblieben sein.


Wenig später erschien dem entsprechend der Rekord C als überaus schickes Cabrio ...


Das Bild stammt sicher aus der zeitgenössischen Werbung!

Dito.


Fluchtartig verlassen?

25 Rekord C soll Deutsch zum Cabrio umgebaut haben. Keine überwältigende Anzahl, aber der wichtigste Partner war schließlich Ford. - In den 60er Jahren wurden die Sicherheitsvorschriften für Cabrios in der BRD drastisch verschärft. Folge: Opel als Großhersteller verlor so ziemlich das Interesse an dieser Karosserieform.




Von diesem ist das Baujahr bekannt: 1967.


Cabrio-Karosserie im Rohbau. Wer da meint, eine zünftige Oldtimerrestauration, die mache man mal so eben nebenher, kann sich das ja auf der Seite der Firma Karosseriebau Otte etwas genauer anschauen!


Man sieht schon wieder, was es dann mal werden soll ... Das Bild zeigt auch sehr schön den von Graf Vlad treffend als „Mützchen auf" benannten Look der Deutsch-Cabrios. Da fand Karmann bei seinem Commodore A Cabrio in der Tat die elegantere Linie!

Während es sich bei denen von Karmann um einen Spezialauftrag von Opel handelte, bot Deutsch Commodore Cabrios auch dem privaten Kunden an. Dabei gelang es Deutsch, bei deutlich geringerem Konstruktionsaufwand die notwendigen Verstärkungen genau so stabil und dauerhaft wie Karmann zu gestalten und damit die Kosten in einer annehmbaren Größenordnung zu halten.





Das Deutsch'sche Konzept war so ausgelegt, daß sowohl die 2-türige Limo als auch das Coupé umgebaut werden konnte.



Auf graf-vlad.de gibt es noch ein paar tolle Fotos!

Anja
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Re: Karosserie: Aus dem alten OMF noch zu archivieren...

Beitrag von Anja » So 28. Sep 2008, 17:24

Karossiere - J. WELSCH Datum:25.12.04 um 23:55 IPs: 217.85.187.61



1951 beging Josef Welsch in Mayen/Eifel bereits das 50-jährige Firmenjubiläum. Später wurde die Firma in Karosserie- und Fahrzeugbau J. Welsch und Sohn umbenannt, beschäftigte sich aber weiterhin vorzugsweise mit der Anfertigung von Bestattungswagen. Heute wird der Familienbetrieb mit ca. 17 Mitarbeitern von Kurt Welsch geführt und widmet sich weiterhin besonders dem Sonderfahrzeugbau. Neben Opel stellt(e) der Betrieb Leichenwagen auf Basis von Mercedes-Benz, Volvo und Ford her.



Ältester bekannter Opel-Bestatter von Welsch ist dieser mächtige Kapitän von 1951. Zum 50-fährigen wurde kräftig damit geworben ...


Stolz verkündete Welsch, Karosserie-Vertragswerk führender Automobilfabriken zu sein. Qualitätsarbeit aus Mayen!



Wirklich prunkvoll kommt dieser Kapitän von 1956/57 daher. Die Dachreling diente zum Anbringen von Blumenschmuck bzw. dem Transport von Kränzen.



Ebenso schmuck: Kapitän P2,5 1958/59



Zeitgleich und nicht minder schön, aber von den Beschaffungskosten her sicher günstiger: Ein Bestatter Typ Olympia Rekord P1.



Auch ein Prachtstück mit seinem silbernen Dach: Kapitän P2,6 von etwa 1962. Schön zu sehen sind die Verlängerung des Hecks und die praktischen hinteren Halbtüren.



Admiral A auf einem Werksbild ...


und "slightly customized" auf einem Treffen!


Der dritte macht deutlich, wie weit Welsch den individuellen Kundenwünschen entgegenkam. Andere bekannte Hersteller von Bestattungsfahrzeugen, etwa Miesen, Vogt oder Pollmann, legten größeres Augenmerk auf einen rentablerern Serienbau.



Etwas bescheideneren Ansprüchen des Bestellers genügte auch der Rekord A!



Üppig verziert ist dagegen wieder dieser Admiral B in Royalrot mit Vinyldach. Nobel! Etwa 1970 gebaut.


Bei diesem streiten die Gelehrten: Welsch oder Miesen?


Beim folgenden Rekord D (1972 - 1977) können wir drei unterschiedliche Bauarten vergleichen!


Welsch Typ 1. Fast wie der serienmäßige Kombi mit niedrigem Dach.


Beim Typ 2 wurde das Dach erhöht. Dieser Rekord D (Baujahr 1973) verfügt über die hinteren Halbtüren, die auf vielen Bildern zu erkennen sind. In der Regel befand sich hinter der einen das Reserverad, hinter der anderen die sonstige Ausrüstung wie z.B. ein zusammenklappbarer Sargwagen.


Ein 4-türiger Kabinenwagen. In solchen Fahrzeugen konnten zwei Angehörige den Sarg begleiten, was besonders bei Überführungen oft gewünscht wird. Auffallend bei allen drei Rekord D: Der große hintere Überhang!



Den beindruckendsten Bkw schuf Welsch auf der Basis des Diplomat B. Hier kam man mit einer Verlängerung im Heckbereich von 250mm aus.


Das Fahrzeug hat bei einer Restauration einiges von seinem ursprünglichen Chromschmuck verloren.


Auch die Felgen sind nicht besonders stilsicher ausgewählt. Trotzdem: Ein wunderbares Fahrzeug mit überaus eleganter Linienführung!







Verschiedene Rekord E, ...




... die auf Wunsch auch ohne Verglasung - und vermutlich etwas günstiger - zu haben waren.



Auch der Commodore C wurde umgebaut. Leider präsentiert sich der einstmals prachtvolle Kabinenwagen in recht erbärmlichen Zustand. Eindrucksvoll die Heckverlängerung, die das Fahrzeug auf stolze 5,16 m Länge brachte!





Auch der Omega A gab als Leichenwagen eine gute Figur ab!

__________


Für Bilder und die Zuordnung zu den verschiedenen Herstellern an dieser Stelle nochmals besten Dank an Ingo Marx alias Charon1!



Karossiere - J. WELSCH 2 Datum:24.12.04 um 00:33 IPs: 80.146.158.157


Opels Haus- und Hoflieferant, die Darmstädter Firma Autenrieth, war ab 1960 in zunehmende Schwierigkeiten geraten. Daran war man in Rüsselsheim nicht völlig schuldlos! - So schaute sich Opel bereits ab ca. 1962 nach neuen Partnern um, wenn es um authorisierte Sonderfertigungen ging. Welsch erhielt die Freigabe zum Umbau des Kadett A zum Cabriolet.


Werkfotos: Vor der Halle von Welsch


Und auf dem Schulhof der alten Mayener Volksschule.

In einem kurzen Artikel in der „Start" wurden 20 gebaute Kadett A Cabrios genannt.



Auch vom Nachfolgemodell Kadett B gab es dann ein Cabrio von Welsch (neben dem von Deutsch/Köln).









1970 zerstörte ein Brand Teile der Werkhallen und das Büro komplett, wobei alle Unterlagen vernichtet wurden. Der Brand entstand bei Schweißarbeiten an einem Ford Transit. Wie arm! - Welsch bezifferte später die Zahl aller gebauten Kadett Cabrios mit rund 50. Demnach gab es also etwa 30 B-Cabrios, die offenbar alle vor/bis 1970 entstanden. Auf die verschärften Bestimmungen diesbezüglich haben wir ja bereits hingewiesen.

Mindestens 2 Kadett B Cabrios von Welsch sollen noch vorhanden sein.



Karossiere - J. WELSCH 3 Datum:24.12.04 um 00:19 IPs: 80.146.157.28


1963/64 entstand dieses Rekord A Cabriolet. Sehr hübsch anzusehen.



Aber in diesen Jahren war der Markt für Cabrios stark rückläufig. Kunden, die etwas mehr für ihr Auto anlegten, bevorzugten die solidere Limousine.



Karossiere - J. WELSCH 4 Datum:25.12.04 um 23:27 IPs: 217.85.178.67


Um 1982 hatte der Mayener Opel-Händler Sürth die Idee zu einem neuen Kadett Aero - zeitentsprechend nunmehr auf Basis der D-Reihe. Der Weg zu Welsch war ja nicht allzu weit!



Welsch baute zunächst 5 Fahrzeuge um, die nach Vorbild des Aero von Baur eine Kombination aus (oberem) Hardtop und hinterem Softtop erhielten.



Einige Zeit später wurden weitere 4 nachbestellt. Insgesamt also 9 Kadett D Aero von Welsch - hier und da steht es wohl anders.

Anja
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Re: Karosserie: Aus dem alten OMF noch zu archivieren...

Beitrag von Anja » So 28. Sep 2008, 17:34

Karossiere - BERTONE Datum:02.05.04 um 11:24 IPs: 217.85.179.206


Italienisches Automobildesign! Kaum einer, der da nicht feuchte Augen bekommt: Ferrari, Lamborghini, Alfa-Romeo, Lancia ... Und all' die Karosserieschneider: Frua, Ghia, Zagato, Farina ... In unserem Fall ist es das berühmte kleine „b" von Bertone, mit dem wir uns hier näher beschäftigen wollen!




Bertone, gegründet in Turin 1912, darf als der älteste Karosseriebaubetrieb der Welt gelten. Längst genoß die Firma Weltruf, als man fast vierzig Jahre später am Ende der 40er / Anfang der 50er daranging, den europäischen Markt für sich zu erobern. Erste Kooperationen gab es mit Austin-Healey und mit nennenswertem Erfolg mit MG.

Fast zeitgleich - 1952 - setzte Bertone auch erstmals den Fuß Richtung Deutschland. Auf der Basis des Borgward Hansa, der im Laufe dieses Jahres vom 1500er zum 1800er mutierte, entstand ein hinreißend schönes Coupé. Nicht ohne Grund hatte sich Bertone gerade Borgward ausgesucht: Der Borgward Hansa war der damals modernste deutsche Pkw! Alle anderen deutschen Hersteller - Opel inbegriffen - waren 1952 über modernisierte Aufgüsse ihrer Vorkriegstypen noch nicht hinausgekommen. - Allerdings war dies noch nicht der ganz große Erfolg, denn kaum zwei Jahre später erschien das hauseigene Borgward Isabella Coupé - eine der unvergänglichen Autoschönheiten!




1958 schuf Bertone dann das heute noch entzückende Coupé auf der Basis des „kleinen Prinz" von NSU, wie der 600er nach Erscheinen des größeren Prinz 1000 hieß. Das NSU Sport Coupé - so hieß es offiziell - war trotz seines recht rauh laufenden Motors ein riesiger Erfolg für die Neckarsulmer!



Wir gehen sicherlich nicht völlig fehl in der Annahme, daß Opel seinen 1963 (wieder)-erschienen Kleinwagen Kadett, unter dem Eindruck des NSU-Erfolges stehend, ab 1964 auch als Coupé anbot. BMW, Goggo, Glas u.a. exerzierten Ähnliches ...



Karossiere - BERTONE 2 Datum:02.05.04 um 19:17 IPs: 217.85.177.222


Der Kadett C Aero (s. Baur) hatte stilistisch nicht jeden überzeugt und als richtiges Cabriolet ging er auch nicht unbedingt durch. Beim Kadett D verzichtete Opel auf ähnliche Unterfangen.
1984 kam dann die fünfte Ausgabe des Nachkriegskadett auf den Markt. Ein Jahr später fiel die für Opel weitreichende Entscheidung, den Kadett E auch als Cabrio anzubieten. Richtige Werkscabriolets hatte es zuvor zuletzt beim Kapitän 1939 gegeben!


1.6er aus 1988.

Opel ging das Vorhaben mit großem Ehrgeiz an: Im Unterschied zum direkten Konkurrenzprodukt aus WOB wollte man mehr als nur einen Kadett ohne Dach mit Faltverdeck. Italienisches Design sollte es sein!



Ende 1985 wurde Nuccio Bertone gebeten, eine Cabriolet-Version des populären deutschen Mittelklasse-Vertreters vorzulegen.



Das Opel Kadett Cabrio bildete damit den Anfang einer Partnerschaft zwischen Bertone und Opel, welche bis heute anhält und wichtige Entwicklungen hervorgebracht hat.



Bertone seinerseits nahm den Opel-Auftrag überaus ernst. Die Italiener wollten beweisen, daß sie nicht nur zu futuristischen Studien und atemberaubenden Stylingentwürfen in der Lage waren, die - wenn überhaupt - nur für eine Handvoll sündteurer Liebhaberautos taugten, sondern sich auch als zuverlässiger Partner für Großhersteller empfehlen, die ein kreatives Fahrzeug im Massenmarkt plazieren wollten.


Der 150 PS starke GSi markierte das Topmodell im Kadettangebot. Heute natürlich die gesuchteste Variante. Dieses Cabrio ist Baujahr 1989.

Gedacht war nämlich seitens Opel / GMC, Bertone nicht nur die Durchführbarkeitsanalysen und die Anfertigung der Prototypen zu übertragen, sondern die komplette Produktion der neuen Opel Kreation. Genau an dieser Stelle waren zuvor viele Vorhaben vieler Marken gescheitert: An der unzureichenden Fertigungskapazität bei den Karossieren für größere Serien.


Genau wie das GSi Coupé gab es das Cabrio nur in ausgewählten Farben des Kadett-Farbspektrums. Die Verdecke konnten farblich dazu passend gewählt werden.

Bertone meisterte die gestellte Aufgabe bravourös. Das Kadett Cabrio bewahrte die ursprüngliche Charakteristik des Ausgangsmodells und der Marke und gab ihm gleichzeitig den geforderten italienischen Schick mit.


Natürlich ging Irmscher nicht am Kadett Cabrio vorbei!

Der doch recht massive Überrollbügel trug dem Cabrio solch nette Beinamen wie „Henkelkorb" ein. Was nicht verhindert hat, daß es eine treue Anhängerschaft gefunden hat!



Entstanden war ein ausgesprochen gebrauchstaugliches Auto mit konstruktiv vorbildlichen Detaillösungen. Genau 60.218 Kadett Cabrios wurden von Carrozzeria Bertone zwischen 1986 und 1993 produziert. Eine Anzahl, die die damaligen Erwartungen mehr als erfüllte. Bertone stellte sich damit selbst die nachdrücklichste Empfehlung für weitere Aufgaben aus!

1993! Das Cabrio wurde also noch zwei Jahre über das eigentliche Produktionsende des mit 3,76 Millionen sehr erfolgreichen Kadett E hinaus gefertigt und verkauft!!!



Karossiere - BERTONE 3 Datum:05.05.04 um 00:10 IPs: 217.85.189.89


1991 hieß es dann für den Kadett E: „Ablösung vor!" Diese kam aber nicht als Kadett F daher, sondern als Astra F! Übernommen hatte man den Namen von der britischen Schwester Vauxhall, die den Ihren unseren Kadett D & E schon als Astra Mk. I & II verkauft hatte.

1993 war es endlich soweit: Jetzt bügelfrei! - Zeitgleich mit dem FIAT Punto Cabrio ging das Astra Cabrio im Bertone-Werk Grugliasco nahe Turin in Fertigung. Dort wurde der komplette Produktionsprozess ausgeführt.



Das Bertone Cabrio basierte auf der 2-türigen Stufenheck-Variante. Bertone verwirklichte aber nicht nur eine geänderte, sondern legte eine bis in's letzte Detail ausgefeilte Umkonstruktion vor. „Globales Restyling" nannte sich das. Die gesamte Karosseriestruktur wurde verstärkt. Dennoch gelang es, das Astra Cabrio schlank und in seinen Linien elegant zu halten.



Zusätzlicher Schick wurde durch die unterschiedlichen Kombinationen exklusiver Farbtöne für den Anstrich mit fünf wählbaren Bezügen für das Verdeck und dessen Haube geboten: Beiges, blaues, kalypsorotes und schwarzes Tuch sowie schwarzes Vinyl.
Das Verdeck hatte normal eine simpel zu bedienende Mechanik. Auf Wunsch gab es diese aber auch mit elektrischen Helfern. Ab 1996 gab es dieses Extra zusammen mit ABS serienmäßig.


Ob leicht dramatisch oder, wie beim nächsten Bild, mediteran heiter ...


Die Werbung versprach Erlebnis und Spaß pur!

Ab 1994 hatten alle Astra-Modelle serienmäßig einen Doppelairbag. Die beim Kadett E beliebte GSi-Version wurde beim Astra Cabrio nicht wieder aufgelegt. Bei der Motorisierung ging es mit dem 1.6i Liter los. Bis 1994 gab es den 2.0i Liter, der durch den 1.8i Liter mit 115 PS abgelöst wurde.
Das im Vergleich recht günstige Cabrio bot ausreichenden Platz für vier Personen und im erfreulichen Gegensatz zu diversen Konkurrenten einen relativ großen Kofferraum.



52.848 wurden zwischen 1993 und 1998 produziert. 2000 kam das Nachfolgemodell.


Sehr gelungen: Eigentuning mit Elementen von Rieger und Lumma!



Karossiere - BERTONE 4 Datum:21.09.04 um 20:27 IPs: 80.146.156.2


Vorbemerkung:
Dieser Beitrag wurde ursprünglich von Alex als Starter zum Thema „Prototypen und Studien" verfasst. Organisch gehört er aber unbedingt hierhin, so daß ich ihn jetzt in überarbeiteter Version hier einstelle.

C-H

__________


1996 präsentierte Bertone diesen Prototypen auf dem Genfer Automobilsalon. Der Name lautete „Slalom".

Auf einem Opel-Chassis, mit einem 2,0-Liter 16V-Turbo Motor und Allradantrieb (Vectra/Calibra) karossierte er ein Auto, das einen wirklich sportlichen Kombi darstellen sollte. Bertone verglich das Auto in der Pressemitteilung mit dem Lamborghini Espada...

Er wählte als Lackierung ein sehr intensives Orange, eine ähnliche Farbe, wie es das Etikett seines Lieblings-Champagners „Veuve Clicquot" zeigt.

Technische Daten:
Motor: 2,0-Liter, 16V-Turbo, 204 PS
Länge: 4644 mm
Breite: 1860 mm
Höhe: 1320 mm
Radstand: 2600 mm

Bilder vom Genfer Salon:








Soweit die Sachinformationen. - Ich habe mal versucht, den Text zum Slalom auf der HP von Bertone zu übersetzen. (Zwischen den folgenden Pressefotos eingefügt!) Nachsicht bitte, mein Italienisch ist ziemlich rostig!

„Wie der (Fiat) Enduro des gleichen Jahres, ausgestellt auf der Turiner Autoausstellung, fordert der Slalom die traditionellen Ideen des funktionellen Autos und des Coupés heraus."



„Konstruiert auf Opel-Basis, ist der Slalom eine sportive, hohe Leistung und extreme Vielseitigkeit vereinigende Limousine. Mit seinem Vierradantrieb, entwickelt durch den deutschen Hersteller, ist es eine ursprunghafte Deutung der Idee des Sportautos - in Übereinstimmung mit den sich ändernden Zeiten und dem Geschmack des Publikums."



„Der Slalom paßt sich zwischen die modernen Coupés, die Kombis und die Vans (Anm.: Leute-Fördermaschine!) ein. Das äußere Design zeigt einen üppigen Gebrauch stilistischer Merkmale wie eine stark einschneidende Gürtellinie, die hinteren Lichter, große, glasig glänzende Oberflächen, die an ein Gewächshaus erinnern und eine Art Slalomeffekt zwischen den (metallenen) Verkleidungen und den Verglasungen hervorrufen."



„Das Design wird durch Elemente betont, die die Linien wie mit Pinselstrichen hervorheben. In der frontalen Ansicht wird der traditionelle Opel-Kühlergrill durchschnitten und eine Verbindung zu den großen Scheinwerfern hergestellt, die entlang der Oberkante weiterlaufen und für seitliche Lichtabstrahlung sorgen."





„Das Innere nimmt die Designideen des Äußeren auf und ist bequem und einladend: Graues Leder mit lebhaften orange Einsätzen. Aber die eigentümlichste Eigenschaft ist die Organisation des Raumes: Dank des Systems für das Verschieben und Umlegen der Rücksitze, bekommt der Gepäckraum eine großartige Verlängerung und löst sich damit vom Konzept 2+2 des Coupés."


Ich hoffe, es kommt halbwegs rüber. Klingt ja schon ein wenig nach „opera grande" ...



Karossiere - BERTONE 5 Datum:08.05.04 um 11:44 IPs: 217.229.246.154


1999, ein Jahr nach der Einführung der neuen Astra-Modellreihe, stellten Opel und Bertone auf der 58. IAA in Frankfurt stolz die neueste Schöpfung vor: Das Astra G Coupé, kurz und ergreifend auch Opel Coupé benannt.
Der Stolz war und ist berechtigt, denn mit dem Coupé präsentierte sich eine der gelungensten Opel-Kreationen der letzten 20 Jahre. Notwendig war es überhin, denn nach dem Auslaufen des Calibras gab es kein sportlich angehauchtes Coupé mehr im Angebot!



Aufschlußreiche Gegenüberstellung! Bertone legte das Astra-Fahrwerk um 20 mm tiefer.



„Das Astra Coupé stellt eine dynamische Evolution des Astra dar. Die in Schwarz gehaltenen Rahmen erzeugen gemeinsam mit dem Türpfosten ein einheitliches seitliches Stylingelement. Die Linien der Karosserie sind Ausdruck von Kraft und zurückhaltender Eleganz." So Bertone.



„Die seitlich herumgeführte Spoilerstoßstange und die aggressiv gezeichneten Lufteinlässe unterstreichen den sportlichen Auftritt des Astra Coupé."



Und auch der Rücken weiß zu entzücken!





„Eine breite Palette von Farben steht für die Karosserie zur Verfügung und bietet eine große Bandbreite an möglichen geschmackvollen Kombinationen mit der Innenraumgestaltung. Die Sitze sind purer Ausdruck von Sportivität." - In der Tat: Mit der Anmutung des Innenraumes gab sich Bertone besondere Mühe!



Opel ließ es damit noch nicht bewenden. Mittlerweile erschienen einige zusätzlich aufgewertete Sondereditionen, von denen die „Linea Rossa" wohl die schönste ist. Außerdem: „Linea Blu", „Daytona", „Donington".



Für das neue Coupé kamen natürlich die neuen Ecotec-Maschinen zur Verwendung. Der Zwei-Liter-Turbo mit seinen 190 PS macht das Coupé zum Leistungssportler. 242 km/h als Vmax sind da drin.



Damit war der Weg vorgezeichnet, der zum Einsatz des Coupés in der ab 2000 reorganisierten DTM führte. Die Astra V8 schlugen sich besonders in der ersten Saison tapfer. Manuel Reuter verpasste den Meistertitel nur knapp.



Aus den V8-Rennboliden leitete das Opel Performance Center diese OPC Xtreme benamte 444 PS starke Flügeltürer-Studie ab. 400 Einheiten, so hieß es, sollten verwirklicht werden. Nicht realisiert.



Wesentlich realistischer fiel dann allerdings das „normale" OPC Coupé aus ...



Karossiere - BERTONE 6 Datum:08.05.04 um 12:12 IPs: 217.85.183.51


Ein Druck auf's Knöpfchen und ...







2001 war es dann soweit: Auf dem Genfer Automobilsalon stand als Weltneuheit die offene Version des Astra, ein rassiges, zweitüriges Cabrio mit elektrischem Antrieb für das Verdeck.




Die fließenden und dabei doch markanten Linien waren das Ergebnis der vereinten Anstrengungen der Opel- und Bertone-Designer. Sportlichkeit und Eleganz in geglückter Verbindung. Besonders natürlich offen.



Der Windschutzscheibenrahmen wurde konstruktiv besonders verstärkt, um im Falle des Überschlags zusammen mit den stählernen Bügeln im Kopfstützenbereich für den notwendigen Schutz der Insassen zu sorgen.




Röntgenzeichnung



Sonder-Edition „90 Jahre Bertone" 2002. Nuccio Bertone konnte das nicht mehr miterleben. Er verstarb Anfang 1997.



Sonderedition „Linea Rossa" - todschick!

Die de luxe-Edition wies Fernbedienung für das Verdeck auf. Lederaustattung, Windbrecher usw. gab es auf Nachfrage dazu.


Astra-Familie 2001

Bereits nach knapp zwei Jahren, Anfang November 2001, konnten Opel und Bertone stolz verkünden, daß Coupé und Cabrio über 50.000 Ausführungen erreicht hatten.


Und hier endlich unser Hein im Bild!



Wem sonst könnte es einfallen, das Astra Cabrio als fahrbaren Angelstuhl zu gebrauchen?




Karossiere - BERTONE 7 Datum:08.05.04 um 21:52 IPs: 217.85.183.43


Vorbemerkung:
Auch dieser Beitrag wurde ursprünglich von Alex (Nr. 666) bei den „Prototypen und Studien" verfasst. Aus bekanntem Grund jetzt also auch hier eingestellt.

C-H

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2001 wurde das Konzept „FILO" präsentiert. Die Form ist so außergewöhnlich nicht, sie zeigt einen kompakten Wagen der unteren Mittelklasse - eher noch ein wenig kleiner.



in Blick in den Innenraum offenbart allerdings Revolutionäres: Sämtliche gewohnten Bedienelemente fehlen, alles wird nur noch über ein zentrales Bedienelement gesteuert - auch Pedale fehlen. Der Antrieb ist elektrisch und alles wird nach dem Prinzip gesteuert, wie wir es aus den Flugzeugen als „Fly by wire" kennen... (Der Name „FILO" bedeutet im Italienischen übrigens "Draht".)


Dazu eine Pressemitteilung der Entwicklungsfirma, SKF Österreich AG Steyr, vom 22.08.2001:

FILO - realitätsnahes Konzeptfahrzeug von Bertone mit SKF Drive-by-wire-Technik

„Die gemeinsame Entwicklung von Bertone und SKF führte zu einem revolutionär neuen Fahrzeug, dem Konzeptfahrzeug FILO.

Die Großraumlimousine FILO bringt durch den Einsatz von Mechatronik mit der SKF by-wire-Technik - bekannt von Flugzeugsteuerungen - für Lenken, Beschleunigen und Bremsen, Schalten und Kuppeln diese Systeme aus den Forschungslabors in die Vor- und Serien-Entwicklungsabteilungen der Automobil-Industrie.



Bertone nutzte die innovativen Möglichkeiten der Mechatronik für ein völlig neues, ergonomisch optimiertes Design des Fahrgastraumes, der viel mehr Bewegungs- und Gestaltungsfreiraum bietet als bisher gewohnt. Die ursprünglich notwendigen Betätigungselemente Lenkrad mit Lenksäule, Schalthebel und Pedale konnten entfallen. Alle Bedienelemente sind in einer Steuerkonsole zusammengefasst. Die Signale, die der Fahrer dort auslöst, werden von der Sensor-Elektronik als Steuerbefehle “by wire” auf die „ausführenden Organe“, die elektrischen Actuatoren, übertragen. Dies gilt auch für die Lenkung, wo eine Rückmeldung über die Lenkkräfte an den Fahrer über den Griff aus der Steuerkonsole erfolgt. Die Intensität dieser Rückmeldung ist ebenso einstellbar wie die Empfindlichkeit der Lenkung - von sehr direkt bis mehr indirekt.



Auch bei den Bremsen übermitteln neuentwickelte Sensoreinheiten die Signale von der Steuerkonsole auf die in Kooperation mit Brembo entwickelten, hinsichtlich Größe und Gewicht optimierten Bremssysteme. Belastungs- und Langzeit-Versuche im Prüfstandtest bewiesen, dass diese Anordnung konventionellen Bremsen ebenbürtig ist - die offizielle Bauartgenehmigung für den Straßenverkehr wird noch erwartet.

Die Beschleunigung des Fahrzeuges erfolgt über einen Handgriff an der Steuerkonsole, der dem eines Motorrades ähnelt. Über eine sequenzielle Schaltung - mit Plus- und Minus-Tastern an der Steuerkonsole - werden die Gänge im Fahrzeuggetriebe gewechselt, wobei die Logik in der Steuereinheit automatisch das Einlegen des Rückwärtsganges bei Vorwärtsfahrt verhindert. Eine separate Bedienung der automatisierten Kupplung ist hier nicht mehr erforderlich.

Das Fehlen der B-Säule - die vorderen Türen sind vorne, die hinteren Türen hinten angeschlagen - erlaubt einen sehr großzügigen Zugang zum Innenraum.



In dieser Zone steht den Fahrgästen „Kommunikation total“ zur Verfügung: Telefon, Internet, Video und Audio sowie ein Telematiksystem für Diagnosen, Informationen und weitere Anwendungsmöglichkeiten.

Die neue Technik zur Steuerung der Kraftübertragung kann schon in ein paar Jahren Eingang in Serienfahrzeuge finden, während ein vollständig mit den neuen Systemen ausgestattetes Fahrzeug erst langfristig auf dem Markt zur Verfügung stehen dürfte.“


2002 wurde dieses Konzept mit einigen Partnerfirmen (u. a. Nokia) weiterentwickelt und mit einer neuen wuchtigeren Karosserie als Oberklasselimousine erneut vorgestellt; dieses Mal kam allerdings eine andere GM-Tochter zu der Ehre: Es war Saab.

Der Filo auf dem Genfer Salon!






Karossiere - BERTONE 8 Datum:08.05.04 um 21:32 IPs: 217.85.184.32


Was noch zu sagen wäre ...

# Im Laufe der Jahre wurde vom Bertone Styling-Zentrum auch eine Reihe von speziellen Farbtönen für Opel kreiert. Bekannt sind bislang:
257 Laserblau (met.), 1987 - 90
351 Emeraldgrün (met.), 1988 - 93
267 Saturngrau (met.), 1989 - 93
541 Perlrot (met.), 1989 - 93
817 Taorminablau (met.), 1992
277 Karibikblau (met.), 1992 - 97
283 Nautilusblau (met.), 1993 - 98
570 Calypsorot (met.), 1994 - 97
367 Sherwoodgrün (met.), 1994 - 99
286 Keramikblau (met.), 1995 - 01
486 Eldorado (met.), 1995 - 96
484 Apache (Mi2), 1995 - 97 (auch für Corsa, Tigra u. Calibra verwendet)
292 Lavendelviolett (met.), 1997
373 Fidschigrün (met.), 1997
376 Tropicalgrün (met.), 1997
2?? Chinablau (met.), 1999 -

# Wer bis hierhin tapfer durchgehalten hat, hat sich zwecks näherer Beschäftigung mit dem Thema auch den Link zur Internetseite von Bertone verdient. Englische Version vorhanden!

# In wie weit Bertone an aktuellen Entwicklungen (Tigra TT, Astra Coupé-Cabrio, der gehandelte Manta-Nachfolger etc.) beteiligt ist, ist mir nicht bekannt. Infos werden gern entgegengenommen!


So, nun noch eine kleine Bilderschau!
Dateianhänge
Kadett D Cabrio (Bertone)
Kadett D Cabrio (Bertone)
Astra G Cabrio (animiert) (Bertone)
Astra G Cabrio (animiert) (Bertone)
Astra G Cabrio (Bertone)
Astra G Cabrio (Bertone)
diverse Bertone-Cabrios (Kadett D, Astra F, Astra G)
diverse Bertone-Cabrios (Kadett D, Astra F, Astra G)

Anja
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Re: Karosserie: Aus dem alten OMF noch zu archivieren...

Beitrag von Anja » So 28. Sep 2008, 17:36

Karossiere - HIPO (Hintermayer) Datum:12.12.04 um 13:24 IPs: 217.229.252.107


Geänderte Käuferinteressen ließen den Markt für offene Karosserieformen nach dem II. Weltkrieg stark zusammenschmelzen. Schon in den fünfziger Jahren führte dies zum Ableben der vordem sehr beliebten Cabrio-Limousine. Und auch richtige Cabriolets waren immer weniger gefragt. Große Hersteller wie Opel, BMW oder Ford verloren im Laufe der sechziger Jahre das Interesse daran völlig. Verschärfte Sicherheitsbestimmungen taten das Übrige. Die wenigen Enthusiasten waren auf die Dienste von Karosseriebauern wie Autenrieth, Deutsch, Karmann angewiesen. Zwar wurden auch von Opel immer wieder mal offene Wagen auf den großen Autoschauen gezeigt, doch war dies, wie im Falle des GT Aero, bloße Schaumschlägerei, die lediglich das Kundeninteresse schüren und die Marke in's Gespräch bringen sollten.

Um 1970 hatten auch renommierte Firmen wie Karmann keine Chance mehr, mit Projekten wie etwa einem Manta A Cabrio durchzudringen. Dies eröffnete dann kleinen Firmen wie etwa Convertible Cars, Brauckhaus oder eben Hintermayer aus Bayern einen kleinen Markt für entsprechende Umbauten.

Die Firma besteht heute als
hipo autotechnik GmbH
GF: R. Goodworth
Brückenstr. 41
83059 Kolbermoor






Durchaus ansehnlich: Der Manta macht auch offen eine gute Figur!



Karossiere - HIPO (Hintermayer) 2 Datum:12.12.04 um 14:52 IPs: 217.85.177.109


Offenheit zeigte dann auch der Kadett C.



Der C fiel mit seinem kantigen Design völlig aus dem Rahmen der anderen zeitgleichen Opel-Typen heraus (Ascona / Manta A, Rekord B / Commodore B). So bietet er ohne Dach auch eher einen markanten denn einen eleganten Anblick.


___________



Bei der koreanischen GM-Tochter Daewoo gab es ihn vom Band: Den Kadett C alias Saehan Max als PickUp. Für Europa wurden derartige UV (Utility Vehicle) als überflüssig betrachtet. Dafür haben wir heute aber die SUV (Super unsinnige Vehikel)!



An dieser Stelle sei bemerkt, das Hipo alle diese Umbauten auch als Bausätze für Selbermacher anbot. Und das erstaunlicher Weise bis in's Jahr 2002 hinein!



Ob davon in letzten Jahren noch reger Gebrauch gemacht wurde? Ich mag mir gar nicht vorstellen, daß ein Banause einen guten Kadett C o.a. hierfür noch zersäbelt hat ...
Die entsprechenden Angebote für Kadett C Cabrio oder Manta B Targa etc. standen jedenfalls immer noch als PDF-Dateien zum Runterladen zur Verfügung. Hat jemand Bedarf?



Der abgebildete (so auch im Hipo-Angebot zu sehende) PickUp gehört, wenn ich mich richtig erinnere, sogar einem unser Mitglieder?!



Karossiere - HIPO (Hintermayer) 3 Datum:12.12.04 um 14:54 IPs: 217.85.177.109




Hintermayer Ascona B Cabrio!



Dieses wurde mit einem Extrem-Breitbausatz von MATTIG ver...



Na, die Geschmäcker sind verschieden! Entscheide also jeder selbst, ob das ein Traum oder ein Alptraum ist! Und ob es oben weiter heißen muß ver... ...unstaltet (negativ), ...sehen (neutral) oder ...schönert (positiv)!




Karossiere - HIPO (Hintermayer) 4 Datum:12.12.04 um 13:28 IPs: 217.229.252.107


Wie auch immer: Gediegener kommt das Manta B Cabrio auf den nächsten Bildern daher!









Doch auch hier bewahrheitete sich dann wieder das alte „Schlimmer? Geht immer!"



Verbaut bis zur Unkenntlichkeit - i2800 mußte mich erst aufklären, daß das tatsächlich ein Manta ist. Auch hier kam reichlich GFK von Mattig zur Anwendung.



Vielleicht, nein: Ganz sicher! hat so etwas zu bestimmten Zeiten als der letzte Schrei gegolten. Denn bis Samstachabend vor d'r Disse ...

Ob man sich aber 10, 15 Jahre später damit trösten kann, daß das Auto innen deutlich geschmackvoller ist (oder war) als außen?




Karossiere - HIPO (Hintermayer) 5 Datum:12.12.04 um 13:25 IPs: 217.229.252.107


Die Corsa A Spider von Irmscher und Michalak haben wir bereits vorgestellt. Hintermayer schlug bei seiner Auslegung des Themas „Corsa, öffne Dich!" einen deutlich konventionelleren Weg ein.





Entstanden ist ein durchaus niedliches Cabrio.

Anja
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Re: Karosserie: Aus dem alten OMF noch zu archivieren...

Beitrag von Anja » So 28. Sep 2008, 17:37

Karossiere - PAPLER Datum:28.09.04 um 01:29 IPs: 217.229.246.12


1908 baute das 1868 gegründete Karosseriewerk Papler & Sohn GmbH in Köln erstmals eine Autokarosserie. Richtig los ging es aber erst in den 20er Jahren, als für zahlreiche in- und ausländische Marken Einzelanfertigungen erstellt wurden - zumeist in der gehobenen Klasse. Serienkarosserien wurden besonders für Ford und Adler geliefert. Ausgesprochen noble Aufbauten setzte Papler auf Mercedes-Benz Fahrgestelle.
Ab 1936 trat der Pkw-Bereich zurück, denn die nunmehrigen Papler Karosseriewerke GmbH widmeten sich ganz der Herstellung von Aufbauten für Nutz- und Spezialfahrzeuge. Dies wurde auch nach dem 2. Weltkrieg mit Schwerpunkt auf Ford-Wagen fortgesetzt, bis die FAUN-Werke am 1.1.1955 Papler übernahmen, um den Betrieb fortan hauptsächlich als Reparaturwerk zu nutzen.


Spitzkühler, Torpedo - 21/50PS Cabriolet aus dem Jahr 1923.

Gebaut ab 1919, war der 21/50PS 6-Zylinder einer der Typen, die bis zur inflationsbedingten Einstellung der Produktion im August 1923 im Programm waren. 300.000.000 RM kostete der Wagen im Juni 1923 - ohne Reifen!!! Noch bis ins Jahr 1924 hinein wurde er angeboten.

Anja
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Re: Karosserie: Aus dem alten OMF noch zu archivieren...

Beitrag von Anja » So 28. Sep 2008, 17:37

Karossiere - AMBI-BUDD Datum:28.09.04 um 14:50 IPs: 217.85.190.145


Die wesentlichen Patente für die Fertigung von Ganzstahl-Karosserien hatte die amerikanische Firma Edward G. Budd Manufacturing Co. in Philadelphia inne, die ab 1912 solche in Serie fertigte. 1926 hielt man die Zeit für reif, diese Technologie nach Deutschland zu bringen. Budd kaufte sich mit 49% bei der Berliner Ambi-Maschinenbau-AG ein, und in Berlin-Johannisthal wurde das erste hochmoderne Presswerk errichtet. Um den notwendigen Absatz zu sichern, hatte man sich vorsorglich über ein anglo-amerikanisches Bankenkonsortium 26% des Kapitals der Frankfurter Adler-Werke gesichert.



Ab 1936 baute Ambi-Budd alle Aufbauten für den mittleren (eingestellt als Kfz. 15) und schweren Einheits-Pkw Kfz. 18 der Wehrmacht. Das Bild zeigt ein Kfz. 15 bei einer Parade in Weinheim/Bergstraße.


Kfz. 15 bei der Geländeerprobung; hier mit versuchsweise angehängter 3,7cm Pak.


Von 1940 - 1943 wurde neben dem Hauptlieferanten Horch auch Opel zur Fertigung herangezogen. Bei Opel als Typ mPI bezeichnet: Der mittlere Einheits-Pkw Kfz. 15. Aufnahme im Werk Brandenburg.


Fahrgestell mit Motor.


Etwa 1000 von rund 13.000 dieser Wagen, die hauptsächlich als Führungs-Fahrzeug, als Funk- bzw. Fernsprech-Kraftwagen eingesetzt wurden, entstanden im Werk Brandenburg. Hier steht eine ganze Serie auf dem Werkshof und wartet auf die Aufbauten.


Ein Detail am Rande: Von Ambi-Budd stammte auch der Legende gewordene Einheits-Benzinkanister der Wehrmacht!

Anja
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Re: Karosserie: Aus dem alten OMF noch zu archivieren...

Beitrag von Anja » So 28. Sep 2008, 17:38

Karossiere - KRUCK Datum:28.09.04 um 14:35 IPs: 217.85.176.168

Zu den ganz kurzlebigen Karosseriebauunternehmungen zählt die Kruck-Werke GmbH, die Betriebe in Frankfurt/M. und Wiesbaden hatte. Nur von etwa 1921 - 1929 wurden kleine Serien von Sondermodellen vornehmlich für Adler und Opel gefertigt. Dies erklärt sich sicher durch die räumliche Nähe zu diesen hessischen Autofabriken.
Für Opel baute man offene Sport-Zweisitzer und dreisitzige Cabrios auf 4/14PS- bzw. 4/16PS-Fahrgestellen. Der Typ 10/40PS wurde bei entsprechendem Kundenwunsch ab 1926 von Kruck als Weymann-Limousine aufgebaut, welche ab Werk nicht lieferbar war.


4/16PS Sport-Zweisitzer 1926/27.

Der jungen Automobilistin scheint das Wägelchen jedenfalls Spaß zu machen! Die Nummer auf der Windschutzscheibe und die Balustrade hinten lassen erkennen, daß die Aufnahme beim Baden-Badener Automobil-Salon entstand.

____________


Nachdem sich die großen 6-Zylinder 12/50PS und 15/60PS - im Volksmund als „Bauern-Buick" geläufig - durchaus wacker schlugen und bewährten, ging Fritz von Opel noch einen Schritt weiter und konstruierte 1928/29 einen riesigen 6 Liter 8-Zylinder, der als Typ 24/110PS Regent bestimmt war, sich nunmehr sogar mit den amerikanischen Cadillac zu messen.



Der Regent als Coupé - Privatwagen von Georg von Opel



Aber Fritz von Opel hatte die Rechnung ohne die neuen Herren in Rüsselsheim gemacht. General Motors hatte 1929 den Rest der Opel-Aktien erworben, und nun war der Detroiter Zentrale absolut nichts daran gelegen, ein Produkt der deutschen Tochter auf dem Markt zu wissen, das den Vergleich mit der eigenen Nobelmarke Cadillac erfolgreich bestanden hätte.
Es kam zu einem in der gesamtem Automobilgeschichte völlig einmaligen Vorgang: Opel mußte alle 25 von April bis Oktober gebauten Regent zurückkaufen! Die Wagen wurden noch vor Jahresende 1929 vernichtet. Einfach unfassbar.

Weitere Bilder vom Regent

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Re: Karosserie: Aus dem alten OMF noch zu archivieren...

Beitrag von Anja » So 28. Sep 2008, 17:39

Karossiere - WENDLER Datum:28.09.04 um 14:01 IPs: 80.146.158.36


Wendler wurde bereits 1840 als Wagenbaubetrieb in Reutlingen gegründet. Aber erst nach 1920 beschäftigte man sich mit Automobilen. Den Anstoß dazu gab Helmut Schwandner, ein Freund der Inhaberfamilie und hochtalentierter Hobbyzeichner. Ein Kuriosum erster Güte: Schwandner, der von Automobilen eigentlich kaum etwas verstand, zeichnete fortan die Entwürfe für alle je verwirklichten Wendler-Aufbauten! Etwa 330 dieser immer etwas außergewöhnlichen Autos entstanden bis zum Kriegsbeginn.
Danach waren die Zeiten irgendwie anders. Die Wendlers und ihr Schwandner trafen den Publikumsgeschmach nicht mehr so recht. Ein Maybach von 1939, 1948 rekarrossiert von Wendler. Ende der 50er Jahre suchte man nach neuen Tätigkeitsfeldern und fand sie in der Restaurierung von Oldtimern und der Fertigung von gepanzerten Nobel-Karossen.



1.3 Liter P4 „Jagdwagen" 1937 - ein hochinteressantes Stück!

Dem Herrn Reichsjägermeister Göring (Kein Witz, den Titel führte er wirklich!) dürfte der biedere P4 mit seiner rustikalen Holzbeplankung sicher zu mickrig und nicht repräsentativ genug gewesen sein. Ob ihm die favorisierte Marke aus Stuttgart wohl etwas Edleres kreiert hat?

1937 wurde dann auch auf den P4 selbst zur Jagd geblasen! Den braunen Herren war der einfach konstruierte, ungemein robuste und zuverlässige und vor allem konkurrenzlos billige Wagen ein Dorn im Auge. Er erschien ihnen als ernsthafte Gefährdung ihres verbrecherischen Vorhabens, das deutsche Volk mit Porsches „Volkswagen" zu beglücken. Opel wurde zur Einstellung der P4-Fertigung genötigt, die dann im Dezember erfolgte. Mit dem Nachfolger Kadett zog sich Opel allerdings glänzend aus der Affaire!

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Re: Karosserie: Aus dem alten OMF noch zu archivieren...

Beitrag von Anja » So 28. Sep 2008, 17:39

Karossiere - TRUTZ Datum:28.09.04 um 14:07 IPs: 80.146.158.36


Die Coburger Firma Trutz war eher auf Lkw- und Busaufbauten spezialisiert. - Da der Fahrzeugbedarf der rasch wachsenden Wehrmacht mit den sog. Einheits-Pkw nicht zu decken war, wurden vielfach ganz normale Pkw mit Militäraufbauten versehen und der Truppe zugeteilt. Trutz fertigte hierzu zentral die Musterzeichnungen an, die dann als Kopien an andere Hersteller gelangten. Es wurden allerdings vielfach Baumusterfahrzeuge und ganze Umbauserien von Trutz selbst angefertigt.


Insbesonders das völlige Versagen des leichten Einheits-Pkw zwang zu „größerer Großzügigkeit". So erschien denn selbst der kleine 1.2 Liter der Baujahre 1931 - 1935 als geeignet, um zum Kübelwagen umgebaut in den Krieg zu ziehen.



Der 1.3 Liter P4 wurde, nachdem er als Pkw seit Dezember 1937 nicht mehr hergestellt wurde, als 1.3 Liter Geschäftswagen (kleiner Kastenwagen) noch bis 1938 geliefert. Auf diesem verstärkten Fahrgestell bezog die Wehrmacht solche Kübelwagen, die als Kfz. 1 liefen. Es gab ihn auch sog. Sirenenkraftwagen.


Nach Kriegsausbruch wurde der P4 vielfach „eingezogen". 150 Stück gelangten als Kübel z.B. an die bulgarische Armee. Hier bei der Fahrschulausbildung von Kadetten.



Super 6, ein ehemaliges Cabrio


Noch ein Super 6 Umbau. Das Bild entstand 1942 auf der Krim. Aus Zeit- und Ortsangabe kann man erahnen, welche Strapazen das Fahrzeug bereits überstanden hat!


Kapitäne und Admirale blieben von solchen rüden Umbauaktionen weitestgehend verschont, denn sie waren als Dienstfahrzeuge bei höheren Chargen viel zu begehrt.

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