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 Autor Thema: P4 PickUp
Alex
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  P4 PickUp Datum:23.05.04 um 10:36


Moin,

auch schon in der frühen Vorzeit gab es Umwandlungen von braven Opel-Limousinen in PickUps. So wie das hier gezeigte Vorbildfoto eines P4 beweist.

In diesem Zusammenhang stellt C-H gleichzeitig die folgende Frage:


Ich wüsste gerne, ob einer weiss, ob solche Vehikel planmäßig an den RAD (an die Wehrmacht sicher nicht) oder andere Gliederungen wie NSKK, OT usw. geliefert wurden. Oder eben ein ehemaliger und dann umgebauter Lieferwagen.


Da ich das nicht beantworten kann, wird's hier gleich mit veröffentlicht.

Hier nun das Bild:





(Dank an C-H für das Bild)

Gruß

Alex
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Graf_Vlad
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  Re: P4 PickUp Datum:28.07.03 um 10:31


Hallo,

solche Umbauten kenne ich eigentlich nur aus der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg. Zwecks Wiederaufbau des zerstörten Landes wurden häufig PKWs zu Transportfahrzeugen umgebaut. Aber ob das in dem Fall auch definitiv so war, kann ich nicht sagen.

Gibt es da nicht eigentlich ein Buch über Opel-Militärfahrzeuge? (ich meine, sowas mal auf einem Oldtimer-Teilemarkt gesehen zu haben ...)

Bis dann,
Thorsten
Graf Vlad's geistiger Dünnpfiff

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C-H
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  Re: P4 PickUp Datum:30.07.03 um 00:24


Solche (Wehrmachts)-Umbauten haben wir schon einige vorgestellt, wie z.B. den Super 6 oder den zum Sattelschlepper umgebauten Horch. Oder den Admiral als Geschützkraftwagen. - Hintergedanke: Für einen verhunzten Bausatz oder ein zerdeppertes Modell könnte so ein Umbau noch die Rettung sein. Sofern man nicht eh einmal ein solch' ungewöhnliches Vorbild nachgestalten möchte.

Zur Geschichte: 1935/36 erließ das Reichskriegsministerium Richtlinien für den Bau vereinheitlichter Standard-Lkws. Die Idee war natürlich, für den geplanten Krieg einen großen Bestand an militärbrauchbaren Lkw aufzubauen. Diese "S"-Typen wurden für zivile Betreiber stark steuerbegünstigt. - Erstmals 1938 wurden zum Bau des "Westwalls" zivile Lkw in großer Zahl dienstverpflichtet. Ab Kriegsbeginn wurden dann ungezählte zivile Lkw und Pkw "zur Wehrmacht eingezogen", was im Prinzip auf eine entschädigungslose Enteignung hinauslief.

Zumeist wurden diese Fahrzeuge nur unwesentlich den militärischen Erfordernissen angepasst: Tarnscheinwerfer, Halterungen für Werkzeuge und Reservekanister, feldgrauer Anstrich. Zahlreiche Pkw liefen etwa auf den Planstellen des Kfz. 1 - leichter, geländefähiger Pkw. Teils noch mit ihren originalen Kennzeichen.
Es gab aber auch regelrechte Umbauserien. So wurden z.B. 150 1,3Ltr. P4 bei Drautz in Coburg für die rumänische Armee zu Kübelwagen umgebaut. Oder die behelfsmäßigen Krankenwagen (SanKw) von Miesen auf Basis Admiral.
Mit zunehmender Kriegsdauer wurden dann teilweise abenteuerliche Umbauten von den unterschiedlichsten Truppenteilen in eigener Regie durchgeführt. Jedes fahrbereite Fahrzeug war schließlich Gold wert!

Und selbstverständlich wurden auch nach dem Kriegsende noch zahllose Fahrzeuge - meist mehr oder weniger beschädigt - den verschiedensten Umbauten unterzogen, um die dringendsten Transportaufgaben wieder erfüllen zu können!


Literatur:
- In der Reihe "Waffenarsenal" gibt es einen Band mit dem Titel "Opel im Kriege"
- Opel Militärfahrzeuge 1906-1956 von Eckhart Bartels


Gruß, C-H


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Graf_Vlad
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  Re: P4 PickUp Datum:29.07.03 um 12:28



Zitat
Zur Geschichte: 1935/36 erließ das Reichskriegsministerium Richtlinien für den Bau vereinheitlichter Standard-Lkws. Die Idee war natürlich, für den geplanten Krieg einen großen Bestand an militärbrachbaren Lkw aufzubauen.


Hallo C-H,

solche Vereinheitlichungen gab es schon im ersten Weltkrieg. Zu Beginn des Kriegs wurden x verschiedene Fahrzeugtypen hergestellt und heute so selbstverständliche Dinge wie das Normgewinde u. ä. gab es damals noch nicht. Opel hatte damals ja noch das Werkstättenprinzip zu Fahrzeugproduktion. Ergebnis war, wenn zwei Fahrzeuge gleichen Typs zur gleichen Zeit in zwei Werkstätten gebaut wurden, waren die Teile untereinander nicht austauschbar! Das war natürlich im Krieg ein unhaltbarer Zustand, weshalb der Normenausschuß der deutschen Industrie (N. A. D. I.) ins Leben gerufen wurde. Die Vereinheitlichungen des Staates gingen dann soweit, dass alle Hersteller mit der Zeit den gleichen Wagentyp (nur Äußerlichkeiten wie Kühler und so waren unteschiedlich) herstellten (ich glaube 3 to LKW nannte sich das Ding).

Die durch die Kriegsproduktion verschlissenen Maschinen waren übrigens ein entscheidender Grund, weshalb Opel ab 1924 die Fließbandproduktion einführte ...

Bis dann,
Thorsten

P. S.: Die Vorkriegsumbauten von PKWs zu Pick-ups kannte ich übrigens noch nicht – und danke für den Literaturtipp!
Graf Vlad's geistiger Dünnpfiff

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C-H
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  Re: P4 PickUp Datum:30.07.03 um 00:58


Hallo Thorsten!

Die "Dinger" hießen "Regel-Lastwagen". Es gab sie als 3- und 4-Tonner. Am Bau waren nahezu alle damaligen Nutzfahrzeughersteller beteiligt: Ley, Kormick, die NAG ... Namen die kaum noch einer kennt. Natürlich auch die Großen! Büssing, MAN, Henschel. Opel baute den Regel-Lastwagen Typ 40PS ab 1914. Und wurde mit rund 4000 gelieferten Einheiten mit zum wichtigsten Lieferanten.
 


Diese Lkw können in der Tat als leuchtendes Beispiel für Typisierung und Standardisierung im 1. Weltkrieg gelten. Ansonsten herschte - Du stellst das sehr richtig dar - bei der Ersatzteilversorgung und mithin im Werkstatt- und Instandsetzungswesen unvorstellbares Chaos!

Beispiel (aus dem Eisenbahnwesen): Die leichte preußische Güterzuglok der Gattung G8 wurden als "Kriegslokomotive" in tausenden von Exemplaren gebaut. Und zwar für alle größeren Bahnen außer Bayern. Aber: Zwei Loks aus der selben Lieferserie von z.B. Henschel (mit aufeinanderfolgenden Fabriknummern!) konnten mit völlig unterschiedlichen Armaturen (Hähne, Hebel, Flansche etc.) und sonstiger Ausrüstung versehen sein, wenn die eine an die Königliche Eisenbahn-Direktion Mainz und die andere an die KED Königsberg ging. Was das dann für die Feld-Ausbesserungswerke bedeutete, kann sich jeder ausmalen ... Nichts passte zu Nichts!

Eben unter den Eindrücken dieser katastrophalen Erfahrungen wurden dann 1922/23 zahlreiche Ausschüsse gegründet, die eine bis heute einzigartige Normung von Industrie- und Wirtschaftsgütern einleiteten. Jedem bekannt und sicher geläufig u.a. DIN = Deutsche Industrie-Norm oder RAL = Reichsausschuß für Lieferbedingungen.

Gruß, C-H


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