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 Autor Thema: Karossiere  -  MIESEN
C-H
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Lasst uns froh und manta sein!

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  Karossiere  -  MIESEN Datum:06.02.05 um 22:27



Dann lasst mich lieber liegen!

Schließlich kann man sich auch stilvoll in's Krankenhaus bringen lassen ...



Vom Namen her ist der Bonner Karosseriebauer Miesen mit Sicherheit einer der bekanntesten. Krankenwagen von Miesen sind einfach ein Begriff! - Zur Firmengeschichte folgen noch einige Zeilen.



Der kleine P4 als Krankenwagen? Wer hätte das gedacht? Aber tatsächlich bot Miesen solche Fahrzeuge als „Einmann-Krankenwagen" an, die allerdings auf dem verstärkten Fahrgestell des 1,3 Liter „Geschäftswagens" basierten. Was der Begriff „Einmann-Krankenwagen" konkret bedeutet, ist noch nicht geklärt. Maße für die kurze Ausführung: 3530 x 1400 x 1650 mm (LxBxH) bei 2350 mm Radstand.
Die Übersichtszeichnungen zeigen Modelle aus 1938.



Sehr viel „rustikaler“ ist dieser Miesen-Umbau, dem zahlreiche konfiszierte Admirale nach 1939 unterzogen wurden. Immerhin vier Krankentragen und der mitfahrende Sani fanden in dem kistenartigen Aufbau Platz. Der Sankra steht in Diensten der Luftwaffe, die überhaupt ganz erpicht auf den Admiral war.


Im Hintergrund die legendäre „Weiße Ju", die Junkers Ju52 als Sanitätsflugzeug, die für so manchen verwundeten Landser zum Lebensretter wurde.


Admiral als Krankentransportwagen von Miesen gab es bereits vor dem Krieg.
Ob dieser ein Original aus der Vorkriegszeit oder ein Um- bzw. Wiederaufbau eines kriegsbeschädigten Fahrzeugs ist, ist nicht bekannt. Für letztere Annahme spricht, daß der Wagen 1952 von Miesen kommend beim Roten Kreuz Atzenbrügg/Österreich in Dienst gestellt wurde.



Ein 1,5-Tonner der Bauart um 1935/36. Er steht in Diensten der Sanitätskolonne vom (Bayerischen) Roten Kreuz in Zirndorf. Danke für das Foto an Theo Simmer!



1938 erschien eine modernisierte Auflage des 1,5-Tonners, den Miesen alsbald auch wieder als Krankenwagen anbot. - Ein recht dramatisches Bild! Entstanden am Hafen von ? Na, die Herren vom OMF-KV RD - Wer weiß es?


Das Fahrzeug im Bild gehörte der Solinger Feuerwehr und war bis weit in die 50er im Einsatz!


1950 entstand dieser Blitz 1,5t, der ja ab 1946 wieder gebaut wurde.


Opel Typenblatt 1950. Das Fahrzeug kann zwei Krankentragen übereinander aufnehmen und zusätzlich stand ein Tragesitz zur Verfügung. Dem entsprechend galt es als Großraum-Krankenwagen.



Typenwechsel! 1952 vorgestellt, wurde auch der Blitz 1,75t in vielfältigster Weise mit Sonderaufbauten versehen. Die ersten Serien von Krankenwagen bezog das US-Militär in Deutschland.


1954 baute Miesen diesen KrKw, der Farbe nach vmtl. für eine Feuerwekr!


Im Vergleich mit dem Modell von 1950 mit nur leichten Änderungen präsentiert sich dieser Blitz, der 1954 an die BFw Hannover ging. Große Wehren, denen oftmals der Unfallrettungs- und Krankentransportdienst oblag, bezogen sogar kleine Serien solcher Fahrzeuge!



Der Olympia (1951) dürfte ziemlich selten geblieben sein. Als Krankenwagen gibt das recht kleine Auto aber durchaus eine passable Figur ab! - Im Vergleich mit dem Kombi unten ist deutlich zu erkennen, daß das Fz im Heckbereich verlängert wurde.



1956 ist das Entstehungsjahr dieses hocheleganten Kapitäns!


Im Dienst beim BRK Hersbruck.


In Schweden lief dieser Kapitän P2,6. Die großen Opel-Wagen eigneten sich in idealer Weise für solche Umbauten.


Ein weiteres Exemplar vom Roten Kreuz Stadtverband Nürnberg.



So setzte der Kapitän A die Serie fort ...





Die Krankenwagen auf KAD-Basis - hier nun ein Admiral der B-Reihe - dürften mit stark über 5 Metern Länge zu den eindrucksvollsten überhaupt gehört haben!


Noch einer aus der Miesen Baureihe „Bonna", der für seine kommenden Aufgaben im luxenburgischen Bettembourg gerade eingesegnet wird.



1978 entstand dieser Ktw auf Opel Rekord E. Die Bilder stammen aus dem Opel-Werksprospekt (Mit bestem Dank an Ingo Marx!). - Sehr erfolgreich war dieser Typ aber wohl nicht, denn es sollen nur ganze 5 Stück entstanden sein. Die dürften gerade mal die Druckkosten des erwähnten Prospekts wieder eingebracht haben ...

 
Diese beiden Aufnahmen erlauben einen sehr schönen Einblick in das Transportabteil. Neben einer Trage für den Liegendtransport ist auch ein Tragestuhl vorhanden. Gut zu erkennen: Die patentierte Miesen Doppel-Klappe, deren unteres Teil das Aufsetzen von Trage oder Stuhl erlaubte und so das Ein-/Ausladen wesentlich erleichterte.



Wesentlich besser verkaufte sich der zeitgleiche Senator - hier ein A1. Das Fahrzeug lief beim DRK in Wuppertal.


Markante Front!


Das wäre doch mal was für die OCC! Oder?



Ein seltenes Exemplar: Der Commodore C als Krankenwagen! Vermutlich als Versuchsträger entstanden, lief der Wagen dann bei der Opel-Werksfeuerwehr. Im Bereich der hinteren Türen ist er deutlich länger als der vorstehende Senator!



Wenig später erfuhr der Senator ein Facelift. Hier haben wir also nun den A2 - ebenfalls in Diensten der Werksfeuerwehr!


Noch einer, der gegenüber dem Wagen auf dem Bild zuvor einige Modifikationen aufweist. Das Fahrzeug ging in die Schweiz.


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C-H
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  Karossiere  -  MIESEN 2 Datum:06.02.05 um 20:47


Neben den Krankenwagen hatten Bestattungskraftwagen über lange Jahre einen festen Platz im Miesen-Angebot!


1938 entstand dieser Blitz 1,5t. Das Fahrzeug bot den Angehörigen die Möglichkeit, den Sarg zu begleiten.


Kapitän P2,5 von 1958/59 ...


und der Nachfolgetyp P2,6. Hier wieder mit hinteren Halbtüren für die Unterbringung des Reserverades und der bestattertypischen Ausrüstung.


Reklame muß sein! Und warum nicht mit diesem netten Rekord A?


Ein Rekord C


Diesen Leichenwagen baute Miesen ca. 1972 auf Diplomat B. Im Vergleich mit den Entwürfen anderer eher schlicht und bieder!


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C-H
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  Karossiere  -  MIESEN 3 Datum:06.02.05 um 22:22


Die vorstehenden Bilder haben es bereits klar werden lassen: Wer hochelegante Luxuslimousinen oder schnittige Sportwagen suchte, war bei Miesen nicht an der richtigen Adresse! Die Firma war eher den nützlichen und notwendigen Fahrzeugen verpflichtet.



Von Opel wurde der Olympia der Nachkriegsjahre auch als Schnelllieferwagen angeboten, womit erfolgreich an den 1,3 Liter Geschäftswagen (P4) der Vorkriegszeit angeknüpft wurde. Miesen entwickelte daraus einen durchaus ansehnlichen Kombinationswagen.


Allgemein beliebt oder gar angesehen waren solche Fahrzeuge damals nicht: Vertreter, Handwerker, Bauern und andere solche Berufsstände fuhren solche Autos ... Aber doch nicht der "feine Mann"!
Auch die Kölner Berufsfeuerwehr hatte sicher eher die Nützlichkeitsaspekte im Blick!



Ein Sonderling 1. Güte: Der Nachbau des bekannten 3-Tonners als Bus mit Röntgen-Einrichtung für Reihenuntersuchungen! Leider erlaubt die Vorlage keine Vergrößerung.



Opel wurde zur Subskription für den Lkw 0,75t gl für die ab 1956 aufzustellende Bundeswehr eingeladen. Insgesamt entstanden drei Prototypen des als Blitz A bezeichneten Fahrzeugs mit Allradantrieb. Die Ableitung vom Blitz 1,75t von 1952 ist nicht zu übersehen. - Für einen der Wagen schuf Miesen einen kleinen Fernsprechaufbau.
Übrigens machte Borgward dann das Rennen um die Vergabe des Auftrags.

__________


Kaum noch bekannt ist, daß Miesen auch "richtige" Feuerwehrfahrzeuge lieferte. Der Grund: Diese Episode beschränkte sich mehr oder weniger auf die 1. Hälfte der 50er Jahre und auf den Blitz 1,75t als LF8. Abnehmer fanden sich zudem fast nur in der unmittelbaren Umgebung des rheinländischen Herstellers. Solche landsmännische Verbundenheit läßt sich allerdings auch für andere aufzeigen.


Dieses LF8, das noch 1952 seinen Dienst im Westerwald beim Amt Rengsdorf antrat, ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert! Auffällig ist u.a. das gegenüber dem Mannschaftsabteil niedrigere Dach des Geräteabteils, die völlig ungewöhnliche Unterbringung der Schlauch-Haspel auf dem Dach desselben und die hoch aufgeständerten Einsatzleuchten!


1954 hatte sich die Bauform deutlich gewandelt. Typisch für Miesen sind die stark gerundeten Kanten im Dach- und Heckbereich.


Im Unterschied zum oberen hat dieses LF8 keine Vorbaupumpe und ist auch noch nicht voll aufgerüstet.

Vergessen wir nicht, daß die Fahrzeuge zwar vereinheitlicht, aber keineswegs genormt waren! Das LF8 aus Oberholzhausen konnte also deutlich anders aussehen wie das aus dem 5km entfernten Niederholzdorf! Zumal, wenn das eine von Miesen, das andere von Metz, Heines, Hoenig, Voll, Rosenbauer usw. stammte: Das macht die Sache ja so interessant!

C-H

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Nachschrift:

M. gehört zu jenen Firmen, die höflichst und freundlichst um Unterstützung (sprich Unterlagen / Bilder zum Thema Opel) angeschrieben wurden. Die darauf aber leider umgehend die knappe und lapidare Antwort einer vermutlich subalternen Schreibkraft ergehen ließen, daß man sich über die Anfrage / das Interesse sehr freue, daß aber ein verheerender Großbrand (Ersatzweise ist der sintflutartige Wasserschaden höchst beliebt!) das Firmenarchiv praktisch vollständig vernichtet habe, weshalb man zum größten Bedauern leider et cetera blabla.

Was einen dann mitunter etwas verwundert, wenn man wenig später Publikationen liest, in denen sich artigst für die überaus freundliche Unterstützung durch die Firma ... bedankt wird!

An dieser Stelle also nochmals die Bitte: Schaut mal nach, was Ihr vielleicht noch an Material habt!


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